Young & Oldtimerbewertung
Wann wird ein Fahrzeug als Old- oder ein Youngtimer bezeichnet?
Ein Oldtimer werden Fahrzeuge bezeichnet, die vor mindestens 30 Jahren erstmals zugelassen worden und gut gepflegte mit Sammler- oder Liebhaberwert sind. Ein Youngtimer ist ein Fahrzeug, das zwischen 20 und 30 Jahre alt ist.
Hier eine kurze Definition von Oldtimer und Youngtimer:
• Ein Oldtimer ist ein vor mindestens 30 Jahre erstmals zugelassenes Pkw oder Motorrad
• Youngtimer sind 20 bis 30 Jahre alte Fahrzeuge mit geringe Jahreslaufleistung
• Die Einteilung in Klassen von Fahrzeugen sind nicht einheitlich geregelt
Warum muss der Fahrzeugwert dokumentiert sein?
Der Großteil von Gesellschaften fordern oder wünschen bei der Versicherung von Old- oder Youngtimer Fahrzeugen ein Wertgutachten. Einige Halter von klassische Fahrzeuge stellen sich aber die Frage nach der Notwendigkeit eines solchen Gutachtens. Zentraler Bestandteil eines Young- oder Oldtimerbewertung ist die Ermittlung des Fahrzeugwertes, der die Basis zur Prämienberechnung bildet. In einem Wertgutachten wird für Ihr Fahrzeug der Wert von einer unabhängigen Sachverständigenbüro ermittelt und dokumentiert. Anders als das Ablesen von Fahrzeugpreisen aus irgendwelchen Tabellen kann hierbei auf wertbeeinflussende Besonderheiten des Fahrzeuges eingegangen werden. Für Sie bedeutet es ein Plus an Sicherheit, sowohl beim Vertragsabschluss, als auch bei eventuellen anschließende Schadensansprüchen.
Oldtimerbewertung
Die Bewertung eines Oldtimers kann für verschiedenen Zwecken erstellt werden und zwar für folgende:
• zur Versicherungseinstufung
• zur Vorlage bei einem Kreditinstitut
• zur Vorlage bei einer Leasinggesellschaft
• zum Kauf oder Verkauf
• zur Privatnutzung
Hierbei gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten, eine Oldtimer Bewertung durchzuführen:
1. Man kann eine Selbsteinschätzung vornehmen. Diese birgt jedoch die Gefahr nach außen nicht aussagekräftig zu sein, da diese nicht fachkundig, sondern rein subjektiv erfolgt.
2. Eine Alternative bietet die Oldtimer Bewertung durch einen unabhängigen Gutachter, d.h. einen Kfz-Sachverständigen beauftragen.
3. Als letzter Punkt kann der Wert des Oldtimers anhand einer Onlinebewertung ermittelt werden (vgl. hierzu Punkt 3). Im Ergebnis empfiehlt es sich, die Hilfe eines neutralen Gutachters heranzuziehen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass eine Oldtimer Bewertung etwas anders abläuft als eine Wertermittlung eines Gebrauchtwagens.
Oldtimer Bewertung - Zustandsnoten
Abweichend als bei geläufigen Gebrauchtwagen kann sich die Bewertung eines Oldtimers etwas schwieriger gestalten. Hierbei können bestimmte Faktoren wie die Laufleistung und Baujahr bei einigen Fahrzeugmodellen möglicherweise nicht mehr genau ermittelt werden. Deshalb haben sich in der Oldtimer Szene alternative Bewertungskriterien, so genannte Zustandsnoten, etabliert, die allgemein anerkannt und zur Bewertung von Oldtimer Fahrzeugen eingesetzt werden. Das wichtigste Bewertungskriterium ist, wie der Name schon aussagt, der Zustand, bzw. der Erhaltungszustand eines Fahrzeugs. Der Zustand eines Fahrzeugs ist entscheidend für die Ermittlung des Marktwertes eines Oldtimers.
Hier ist die Bedeutung der einzelnen Zustandsnoten im Detail aufgelistet:
Zustandsnote 1 Bei dieser Zustandsnote ist das Fahrzeug makellos (beispielsweise bezüglich Optik, Technik etc.) und zeigt nach einer genauen Begutachtung keine Mängel auf. In so einem Zustand weist die durchgeführte Restauration des Fahrzeugs ein sehr hohes Niveau auf, was sowohl zeitlich aufwendig und umfangreich war als auch finanziell sehr viel abverlangt hat. Im Ergebnis ist diese Zustandsnote dagegen sehr selten anzutreffen. Daher sind Fahrzeuge mit der Zustandsnote 1 sehr wertvoll, da sie fast im Originalzustand sind, was der Preis bzw. Wert für den Oldtimer in die Höhe treibt.
Zustandsnote 2 Die Note 2 steht genauso für einen makellosen Zustand des Fahrzeugs. Es weist höchstens einige Gebrauchsspuren auf, bzw. es wurden an diesem Fahrzeug kleine „Schönheitsreparaturen“ durchgeführt. Um die Note zwei zu erhalten, darf das Fahrzeug keinerlei Rostspuren aufweisen und es dürfen zusätzlich keine Autoteile fehlen. Das Fahrzeug ist im Ergebnis in einem guten Zustand. Auch in diesem Fall ist es sehr selten anzutreffen bzw. wird sich der Preis für das Fahrzeug genauso wie in der Zustandsnote 1 auf einem sehr hohen Niveau bewegen.
Zustandsnote 3 hier befindet sich das zu bewertende Fahrzeug in einem gebrauchten Zustand. Daher darf dieser einige Mängel aufweisen und es ist jedoch gleichzeitig fahrbereit. Hierbei spricht man auch von einem durchschnittlichen Zustand eines Oldtimers. Zusätzlich darf hier der Wagen keine Rostspuren aufweisen, da ansonsten die entsprechende Zustandsnote nicht vergeben werden kann. Diese Art von Oldtimer ist im Vergleich zu den zwei obigen Kategorien, viel häufiger am Markt anzutreffen.
Zustandsnote 4 Der unterschied hier zur Zustandsnote 3 ist, dass das Fahrzeug bei der Note 4 nicht mehr fahrbereit ist. Es weist hierbei eindeutige Mängel auf, es sind Durchrostungen vorhanden und es können auch Einzelteile hier fehlen. Daher benötigt der Oldtimer eine erhebliche Reparatur, die grundsätzlich einen hohen finanziellen Aufwand mit sich trägt.
Zustandsnote 5 Kurz gesagt ist in diesem Fall das Fahrzeug restaurierungsbedürftig und auf keinen Fall fahrbereit. Es kann sogar sein, dass das Fahrzeug zum größtenteils oder ganz in Einzelteile zerlegt wurde. Um einen annähernd akzeptablen Zustand zu erreichen, beansprucht es demnach einer größeren Investitionssumme. Diese Zustandsnote ist somit die schlechteste Oldtimer Bewertung, die ein Fahrzeug erhalten kann, da der Oldtimer (fast) vollständig neu restauriert werden muss. Neben den oben dargestellten Zustandsnoten spielen im Ergebnis auch zusätzliche Faktoren wie Baujahr, Anzahl Vorbesitzer, Aussehen, Nachfrage am Markt eine große Rolle. Diese sind dagegen vielmehr sekundär bzw. werden, vor dem Hintergrund einer Bewertung nach den Zustandsnoten, zur Hilfe herangezogen.
Oldtimer Gutachten - unterschiedliche Arten
Ein Oldtimergutachten kann prinzipiell aus verschiedenen Gründen erstellt werden. Und daher gibt es auch unterschiedliche Arten von Gutachten. Der meist auftretende Fall ist das sogenanntes Wertgutachten. Ein Wertgutachten gibt an, wie viel der Oldtimer auf dem Kfz-Markt tatsächlich wert ist. Hierbei wird der Fahrzeugzustand, sowie deren technische Gegebenheiten genaustens begutachtet und anschließend ein detaillierter Bericht (Wertgutachten) erstellt. Dringende Restaurationsarbeiten werden in einem Wertgutachten ebenfalls aufgelistet. Vor dem Abschluss wird eine Marktrecherche durchgeführt und auf dieser Basis der Wert des entsprechenden Fahrzeugs ermittelt. Diese Art eins Gutachtens ist besonders hilfreich im Rahmen von Fahrzeugkäufen und Verkäufen, kann aber auch als Vorlage für die Versicherung verwendet werden. Zusätzlich zu dem Marktwert kann in einem Wertgutachten ebenfalls der so genannte Wiederbeschaffungswert des Oldtimers bestimmt werden. Der Wieder-beschaffungswert gibt an, wie viel ein vergleichbares Fahrzeug im Markt kosten würde. Denkbar sind auch so genannte restaurierungsbegleitende Gutachten oder auch Wiederaufbaugutachten genannt. Weil eine Restauration des Oldtimers nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell sehr aufwendig ist, kann es eventuell schwierig werden, nach Beendigung der Restaurierung den gesamten Umfang, sowie die Höhe der durchgeführten Arbeiten am Fahrzeug nachzuweisen. Um den Wert der Arbeiten am Fahrzeug sachlich festzustellen und zu dokumentieren, wird ein entsprechendes Gutachten erstellt. Hierbei wird ein Sachverständiger bereits, während der Arbeiten einbezogen, so dass dieser Zwischenberichte erstellt kann, um so den gesamten Verlauf mitzuverfolgen und eine genaue Dokumentation sicherstellen zu können. Für einem Oldtimer kann auch ein so genanntes Unfallgutachten erstellt werden. Ein Unfallgutachten für Oldtimer wird nur erstellt bei Schäden, die durch einen Unfall entstanden sind und diese nicht auf ein Eigenverschulden zurückzuführen sind. Um im Nachhinein mögliche Nachteile zu vermeiden, sollte auf jeden Fall sichergestellt werden, dass die gesamten Kosten richtig geschätzt werden. Da die Beschaffung von Ersatzteilen bei einem Oldtimer unter Umständen schwieriger bzw. aufwendiger als bei einem herkömmlichen Fahrzeug gestalten kann.
Online Fahrzeugbewertung
Online gibt es zahlreiche Anbieter, die auf ihren Internetseiten einen Online Bewertungstool anbieten. Hierbei kann etwas Zeit gespart werden bei dieser Möglichkeit, aber es ersetzt jedoch nicht eine objektive und professionelle Wertermittlung durch einen unabhängigen Kfz-Sachverständiger.
Fazit
Die Bewertung eines Oldtimers wird anders als bei Gebrauchtwagen erstellt, und zwar anhand bestimmten Bewertungskriterien, den so genannten Zustandsnoten von 1 bis 5. Diese Noten sagen über den Zustand des Oldtimers aus. Zusätzliche Faktoren, wie z.B. Baujahr oder Aussehen werden ebenso berücksichtigt, sind jedoch nicht ausschlaggebend. Ein Oldtimer Gutachten kann für verschiedene Zwecke erstellt werden. Um hin-reichend Sicherheit bezüglich der Bewertung des Oldtimers zu haben, sollte in den meisten Fällen ein sachkundiger Kfz-Sachverständiger zur Rate gezogen werden.
